Daniel Hagemeier informiert sich über Konzept von Horizonte e.V.

Aus dem Wahlkreis

Fit für den Arbeitsmarkt

„Hand in Hand Perspektiven schaffen“ – dieses Motto hat sich der Verein „Horizonte“ mit Hauptsitz in Ennigerloh auf die Fahnen geschrieben. Sein Hauptanliegen: Menschen, die über einen längeren Zeitraum ohne Arbeit waren, wieder an eine geregelte Beschäftigung heranzuführen. Dafür hat die 1984 mit Schließung der örtlichen Polstermöbel-Fabrik als Selbsthilfegruppe gegründete Initiative ein starkes kreisweites Netzwerk geschaffen. Bei einem Besuch vor Ort machte sich der CDU-Landtagsabgeordnete Daniel Hagemeier jetzt ein Bild von dem breitgefächerten Angebot, das von den Leerungen der Elektroschrott-Wertstoffboxen über Haushaltsauflösungen bis hin zu den „Fairkaufhäusern“ in Ennigerloh, Oelde und Ahlen reicht.

 Die Menschen mitnehmen„Wir richten uns vor allem an diejenigen, die aus den unterschiedlichsten Gründen etwas weiter vom Arbeitsmarkt entfernt sind“, nannte Geschäftsführer Dr. Ralf Thorwirth das Satzungsziel. Für Daniel Hagemeier ein wichtiges Thema, nicht umsonst sei die Arbeitsmarktpolitik ein Schwerpunkt der Landesregierung: „Die Statistik weist ungefähr 300.000 Langzeitarbeitslose im Bundesland NRW aus – von denen ungefähr die Hälfte keine gesundheitlichen Einschränkungen haben“, so der Landtagsabgeordnete.

Daniel Hagemeier (M.) im Gespräch mit den Geschäftsführern Yen Vu (l.) und Dr. Ralf Thorwirth (r.) Daniel Hagemeier (M.) im Gespräch mit den Geschäftsführern Yen Vu (l.) und Dr. Ralf Thorwirth (r.)

„Die Frage, wie wir diese Menschen qualifizieren können, ist eine ganz entscheidende! Wir können es uns nicht leisten, sie zu vergessen. Deshalb habe ich große Hochachtung vor Ihrer Arbeit hier im Kreis Warendorf!“

 Individuelle Perspektiven schaffen

Voraussetzung für eine geförderte Beschäftigung unter dem Dach von Horizonte ist eine Zuweisung über das Jobcenter. Rund 35 Plätze hat der Verein im Angebot: vom Verkaufspersonal in den Fairkaufhäusern über Werkstattarbeiten bis hin zur Mitarbeit bei Möbel- und Hausratabholungen in der Logistik. „Über diese Beschäftigungen schaffen wir Tagesstrukturen“, unterstrich Thorwirth. „Wer bei uns einen Job hat, beweist, dass er pünktlich anfangen und durcharbeiten kann.“ Auch Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen biete der Verein an. „Jeder Mensch braucht ganz individuelle Perspektiven auf dem Weg zur beruflichen Reintegration.“ Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist aus Sicht von Yen Vu, in der Geschäftsführung zuständig für Vertrieb, Logistik und Personal, die Kombination aus sozialpädagogischer Betreuung und Anleitung, zum Beispiel durch einen Handwerksmeister. „Wir merken: Das ist genau das, was die Menschen brauchen“, betonte Vu. „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.“

Lohnende Investition

Die beiden Geschäftsführer machten aber auch deutlich, dass ihre Arbeit nur gelingen kann, wenn die Politik die passenden Rahmenbedingungen schaffe und entsprechende finanzielle Mittel bereitstelle. Ein wichtiges Instrument in diesem Zusammenhang: der Europäische Sozial-Fonds (ESF) zur Förderung der Beschäftigung in Europa. „Dieses Anliegen werde ich sehr zentral mitnehmen“, versprach Daniel Hagemeier, „zum Glück besteht ein guter Austausch zwischen Düsseldorf und Brüssel“. An dieser Stelle Geld zu investieren, zahle sich am Ende aus. Das nähmen auch die Menschen vor Ort wahr, die mit ihren (Sach-)Spenden nachhaltig zum Erfolg der Fairkaufhäuser in Ennigerloh, Oelde und Ahlen beitragen. Der Erlös von Stehlampe, Schaukelstuhl, Vase und Co. geht nahtlos in die Förderung weiterer sozialen Projekte. Bei der Überprüfung, Reparatur und Upcycling von Elektrogeräten und allen anderen Tätigkeiten sind wiederum die Fähigkeiten der Beschäftigten gefragt.

Das Konzept geht auf

Ein durchdachtes Konzept, das Daniel Hagemeier sichtlich beeindruckte: „Wir müssen mehr Menschen in Lohn und Brot bringen – Ihr Engagement ist ein gutes Beispiel dafür, wie das gelingen kann“, unterstrich er. Das konnten Yen Vu und Dr. Ralf Thorwirth aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus nur bestätigen: „Wir haben Beschäftigte, die abends bewusst mit Arbeitskleidung in den Bus nach Hause steigen – weil sie stolz darauf sind, wieder eine Beschäftigung zu haben“, so Thorwirth. „Das bestärkt uns in unserer Arbeit!“